Nikitina, Tretiakov, Jamanka und Friedrich in der Gesamtwertung vorn
Innsbruck (RWH) Mit Weltcup und EM am Königssee (GER) ging die erste Hälfte im BMW IBSF Weltcup 2018/2019 zu Ende. Im Olympia-Eiskanal von Innsbruck in Österreich starten die Athletinnen und Athleten auf dem Skeleton und in den Bob-Disziplinen nun den zweiten Teil der Weltcup-Saison, die im Anschluss auch noch nach St. Moritz (SUI), Lake Placid (USA) und Calgary (CAN) führt. Abschluss und Höhepunkt des nach-olympischen Winters sind dann die BMW IBSF Weltmeisterschaften 2019 in Whistler (CAN) Anfang März.
Pech hatten am Königssee die Skeleton-Sportler: Aufgrund zu hoher Schnee-Last auf den Dächern der Bahn-Gebäude mussten ihre Rennen in der Vorwoche abgesagt werden. Als Weltcup-Führende kommen nun die beiden Russen Elena Nikitina (Frauen-Skeleton) und Alexander Tretiakov (Männer-Skeleton) nach Innsbruck. Beide haben zwei der drei bisherigen Rennen gewonnen und gut 20 Zähler Vorsprung auf die Zweitplatzierten.
Im Zweierbob sind die beiden Olympiasieger komfortabel in Führung: Mariama Jamanka (GER) liegt nach drei Siegen in vier Rennen 124 Punkte vor Teamkollegin Stephanie Schneider (GER). Francesco Friedrich (GER) hat alle vier Rennen gewonnen und führt mit der Idealpunktzahl von 900 Zählern und 96 Zählern Vorsprung auf den Letten Oskars Kibermanis. Auch in der Viererbob-Gesamtwertung verteidigte Olympiasieger Friedrich seine Führung vor Titelverteidiger Johannes Lochner (GER). ©RWH2019
In Innsbruck werden die Skeleton-Europameisterschaften nachgeholt
Jamanka, Friedrich und Lochner kommen als neue Bob-Europameister zum Weltcup
Innsbruck (RWH) Nach dem witterungsbedingten Ausfall der Skeleton-Rennen am Königssee stehen beim BMW IBSF Weltcup in Innsbruck nun auch die Skeleton-Europameisterschaften auf dem Programm. Die Rennen am Freitag (18. Januar – 9.15 Männer-Skeleton, 14.30 Uhr Frauen-Skeleton) zählen nun im üblichen Race-in-Race-Modus auch als EM. Titelverteidiger sind die Russin Elena Nikitina sowie Martins Dukurs aus Lettland.
Die am Königssee frisch gekürten Bob-Europameister sind beim fünften BMW IBSF Weltcup 2018/2019 am Start: Im Zweierbob kommen die Olympiasieger Mariama Jamanka und Francesco Friedrich (beide GER) mit ihrem zweiten bzw. vierten EM-Gold im Gepäck. Viererbob-Europameister Johannes Lochner (GER) holte am Königssee den dritten Titel in Folge. ©RWH2019
Der Zeitplan von Innsbruck

Österreichs erfolgreichste Bob-Pilotin Christina Hengster nicht mehr am Start
Innsbruck (RWH) Österreichs bislang erfolgreichste Bob-Pilotin ist im Winter 2018/2019 nicht mehr dabei: Christina Hengster hat vor Saison-Beginn ihren Rücktritt bekannt gegeben. „Es ist mir nicht leicht gefallen, aber ich bin überzeugt, dass es ein guter Zeitpunkt ist zu gehen“, schrieb die 32-Jährige auf bobteam-hengster.at.
Christina Hengster war seit 2004 international im Bob-Sport unterwegs und ist die erfolgreichste österreichische Bob-Athletin. Zu Beginn ihrer Laufbahn fuhr sie als Anschieberin von Pilotin Silke Zeuner, wurde mit ihr Dritte in der Europacup-Gesamtwertung und holte zwei Staatsmeister-Titel. Nach dem Wechsel an die Lenkseile 2007 folgten die Highlights von Christina Hengsters sportlicher Karriere: 2012 wurde sie Junioren-Weltmeisterin, holte 2016 den dritten Platz in der Gesamtwertung zum BMW IBSF Weltcup, sowie bei ihrer Heim-WM in Innsbruck Bronze mit dem Team. 2017 gab es zudem EM-Bronze. Ihre Laufbahn beendete Christina Hengster mit ihren zweiten Winterspielen 2018 in PyeongChang auf Olympia-Rang zehn. ©RWH2019
Junioren-Weltmeisterin Anna Fernstädt bei EM-Rennen in Innsbruck nicht dabei
Innsbruck (RWH) Skeleton-Athletin Anna Fernstädt (CZE), Junioren-Weltmeisterin 2018, wird bei den Nachhol-Rennen zur Europameisterschaft beim BMW IBSF Weltcup in Innsbruck nicht am Start sein. Die 22-Jährige war für den ursprünglichen EM-Termin beim Weltcup am Königssee (11. Januar) gemeldet, die dortigen Skeleton-Rennen fielen aber dem Schnee zum Opfer und werden in Innsbruck nachgeholt. Parallel dazu finden in Park City (USA) jedoch zwei Rennen zum IBSF Interkontinental-Cup statt, bei denen Anna Fernstädt, die derzeit Gesamt-Dritte ist, an den Start geht.
Die gebürtige Deutsche mit tschechischen Wurzeln gewann im deutschen Team die Gesamtwertung des IBSF Europacups 2013/2014 und kam von 2016 bis 2018 in elf ihrer 13 Rennen im BMW IBSF Weltcup unter die Top Ten.
Bei den Weltmeisterschaften 2017 wurde Anna Fernstädt Vierte und holte Bronze mit einem internationalen Team. Im Olympia-Winter 2017/2018 verpasste sie zunächst die Qualifikation für das deutsche Weltcup-Team, überzeugte aber mit vier Siegen im Interkontinental-Cup und schaffte zur zweiten Saisonhälfte den Sprung in den Weltcup und die Qualifikation für die Winterspiele. Zu ihren ersten Olympischen Winterspielen reiste Anna Fernstädt als frisch gekürte Junioren-Weltmeisterin und belegte in PyeongChang den sechsten Platz. Im Sommer 2018 gab sie ihren Wechsel ins tschechische Nationalteam bekannt. ©RWH2019
Jugend-Olympiasiegerinnen Laura Nolte und Ashleigh Pittaway mit ersten Siegen
Nolte gewinnt im IBSF Europacup, Pittaway beim Nordamerika-Cup vorn
Winterberg/Calgary (RWH) Die deutsche Bob-Pilotin Laura Nolte und Skeleton-Athletin Ashleigh Pittaway aus Großbritannien haben ihre ersten Siege in IBSF-Rennserien gefeiert.
Nolte, Jugend-Olympiasiegerin von 2016, gewann beim IBSF-Europacup: In Winterberg (GER) verwies die 20-Jährige mit Anschieberin Deborah Levi Junioren-Weltmeisterin Andreea Grecu aus Rumänien mit Teodora Vlad auf den zweiten Platz.
Bei den zweiten Olympischen Jugend-Winterspielen (YOG) 2016 in Lillehammer in Norwegen hatte Laura Nolte Gold geholt. Am Start waren die jungen Bob-Athletinnen und Athleten damals erstmals im Monobob. Nach den Jugend-Winterspielen stieg Laura Nolte auf den Frauen-Zweierbob um und startet seit 2017 im Europacup: Zehn Podestplätze in 15 Rennen fuhr sie dabei heraus und stand in Winterberg erstmals in der Rennserie ganz oben. Die Gesamtwertung zur Rennserie führt Laura Nolte vor Finale und Junioren-EM in Sigulda fast uneinholbar an. Und noch einen weiteren Titel nennt die junge Bob-Pilotin bereits ihr Eigen: Den der U23-Weltmeisterin 2018.
Ashleigh Pittaway feierte ihren ersten Sieg im IBSF Nordamerika-Cup: In Calgary stand die 18-Jährige bei ihrem ersten Start in der Rennserie gleich ganz oben auf dem Podium. Im Canada Olympic Park verwies die gebürtige Deutsche, die für das Heimatland ihres britischen Vaters startet, US-Athletin Kelly Curtis und die Kanadierin Madison Charney auf die Plätze zwei und drei.
Erfolgreich im Bob-Sport unterwegs ist übrigens auch Teamkollege Jonas Jannusch (GER), der in Lillehammer ebenfalls YOG-Gold gewonnen hatte. Der 20-Jährige holte bei den U23-Weltmeisterschaften 2017 und 2018 jeweils Bronze im Zweierbob und mehrere Podestplätze im IBSF-Europacup. In der Europacup-Gesamtwertung 2018/2019 im Viererbob wurde Jonas Jannusch Zweiter. ©RWH2018
Die letzten Weltcup-Sieger von Innsbruck im Dezember 2017

Am Rande der Bande
Michael Grünberger und Manfred Maier (AUT) sind seit Sommer 2018 beim Internationalen Bob- und Skeleton-Verband IBSF tätig. Michael Grünberger, zuvor Coach der Skeleton-Athletinnen und -Athleten aus Österreich, ist Skeleton-Delegierter. Der frühere österreichische Bob-Cheftrainer Manfred Maier koordiniert den Entwicklungs-Bereich der IBSF. ©RWH2019
Janine Flock (AUT) könnte auf ihrer Heimbahn in Innsbruck ihre siebte EM-Medaille holen. Sechs Mal Edelmetall von Europameisterschaften hat Österreichs beste Skeleton-Athletin bereits daheim hängen, zwei davon in Gold. Ihren ersten EM-Titel feierte die 29-Jährige im Jahr 2014 auf der Kunsteisbahn am Königssee, den zweiten 2016 in St. Moritz. Dazu kommen je zwei Mal Silber (2015 und 2017) und Bronze (2013 und 2018). ©RWH2019
Bei Ivo Ferriani (ITA), dem Präsidenten des Internationalen Bob & Skeleton Verbands IBSF, weckte die EM-Bronzemedaille von Romain Heinrich/Dorian Hauterville (FRA) am Königssee besondere Erinnerungen. 17 Jahre zuvor, im Winter 2001/2002 hatte Pilot Bruno Mingeon im Viererbob die letzte Medaille für Frankreich geholt. Sein Trainer damals: Ivo Ferriani! ©RWH2019
Tennisspielerin Venus Williams (USA), Olympiasiegerin von 2000 im Einzel und von 2000, 2008 und 2012 im Doppel, liebäugelt mit dem Bob-Sport. In einem Bericht auf teamusa.org berichtete die 38-Jährige von ihrem Wunsch, auch bei den olympischen Tennis-Turnieren 2020 und 2024 noch an den Start zu gehen. „Und 2022 im Bob-Team“, so Venus Williams in dem Bericht weiter. Eine Steilvorlage, die die aktiven US-Athletinnen in den Sozialen Medien gern aufnahmen: „Hey @Venuseswilliams – I’ll take u on ur first trip!!! Would love to take you out!““ twitterte zum Beispiel wenig später die Weltmeisterin und Olympia-Zweite Elana Meyers Taylor. ©RWH2019
Saison-Sieger 2018/2019 – Skeleton

Saison-Sieger 2018/2019 – Bob
