Photo: IBSF / Viesturs Lacis
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Nikitina, Tretiakov, Jamanka und Friedrich in der Gesamtwertung vorn

St. Moritz (RWH) Die Skeleton-Athleten Elena Nikitina und Alexander Tretiakov aus Russland kommen im gelben Trikot der Weltcup-Führenden nach St. Moritz. Die EM-Zweite Elena Nikitina hat beim Frauen-Skeleton aktuell 33 Punkte Vorsprung auf die Olympia-Zweite und Weltcup-Titelverteidigerin Jacqueline Lölling aus Deutschland. Bei den Männern führt Alexander Tretiakov mit 14 Zählern vor Olympiasieger Sungbin Yun (KOR).

Im Frauen-Zweierbob verteidigte Olympiasiegerin Mariama Jamanka (GER) mit Platz zwei in Innsbruck die Führung im Gesamt-Weltcup. Drei Siege und zwei Mal Rang zwei summieren sich für die Europameisterin auf recht komfortable 109 Punkte Vorsprung vor den letzten drei Rennen des Winters. 121 Zähler Vorsprung hat im Männer-Zweierbob der seit einem Jahr ungeschlagene Francesco Friedrich (GER). Seine letzte Zweierbob-Niederlage kassierte der Olympiasieger übrigens beim BMW IBSF Weltcup in St. Moritz im Januar 2018 gegen Teamkollege Nico Walther. Im Viererbob hat Friedrich nach seinem dritten Saisonsieg in Innsbruck 58 Zähler Vorsprung auf Platz zwei. ©RWH2019


Dukurs und Flock starten als neue Skeleton-Europameister beim Weltcup in St. Moritz

St. Moritz (RWH) Martins Dukurs aus Lettland und Janine Flock aus Österreich kommen als frisch gekürte Skeleton-Europameister zum BMW IBSF Weltcup nach St. Moritz. Nach dem witterungsbedingten Ausfall der Skeleton-Rennen am Königssee standen beim BMW IBSF Weltcup in Innsbruck auch die Skeleton-Europameisterschaften auf dem Programm.

Weltmeister Martins Dukurs sicherte sich mit seinem ersten Saison-Sieg den zehnten EM-Titel in Folge. Axel Jungk aus Deutschland gewann in Innsbruck EM-Silber vor Alexander Tretiakov (RUS) mit Bronze.

Im Frauen-Skeleton holte sich Janine Flock mit dem ersten Weltcup-Sieg auf ihrer Heimbahn in Innsbruck auch ihren dritten EM-Titel nach 2014 und 2016. Elena Nikitina aus Russland, die aktuell Führende im BMW IBSF Weltcup, gewann EM-Silber vor Weltcup-Titelverteidigerin Jacqueline Lölling (GER) mit der Bronzemedaille. ©RWH2019


Der Zeitplan von St. Moritz
Schedule StMoritz D


Schweizer Bob-Pilot Timo Rohner auf den Spuren von Vater Marcel

St. Moritz (RWH) Ein im Bobsport bekannter Name steht erstmals seit fast 20 Jahren wieder auf den Startlisten im Weltcup: Mit Timo Rohner gab der jüngere Sohn des früheren Schweizer Bob-Piloten Marcel Rohner am Königssee (GER) im Zweierbob sein Debüt im BMW IBSF Weltcup mit Platz 17 sowie Rang 14 bei den Europameisterschaften.

Vater Marcel Rohner war in den 1990er-Jahren einer der erfolgreichsten Schweizer Viererbob-Piloten. Der heute 54-Jährige holte 1998 bei den Winterspielen in Nagano (JPN) Olympia-Silber, war Weltcup-Gesamtsieger 1997 und 2000 sowie Gesamtweltcup-Zweiter 1998 und 1999. Bei den Weltmeisterschaften 1996 und 1999 sowie den Europameisterschaften 1997 und 1999 holte Marcel Rohner mit seinem Viererbob-Team jeweils die Silbermedaille.

Rohner junior will nun mit seinem Team, genannt die „Rohner Bulls“, an die Erfolge seines Vaters anknüpfen. Der 21 Jahre alte Bobpilot hat auf der Website seines Teams einen Fünfjahresplan mit Zwischenzielen erstellt, wie er in einem Bericht auf zentralplus.ch erzählte. Top 5 bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking steht dort ebenso wie der WM-Titel 2024. „Man muss sich Ziele setzten, sonst kommt man nicht weiter“, erkärt Timo Rohner seine ehrgeizigen Wegpunkte. „Man sollte zudem aufzeigen können, dass man es wirklich ernst meint. Ansonsten findet man keine Sponsoren.“

Ernst mit dem Bobsport meint es Timo Rohner seit langem – mit Vater Marcel sind er und sein älterer Bruder Lukas quasi an der Eisbahn groß geworden. Spätestens nach den ersten eigenen Fahrten im Monobob mit 15 Jahren hatte es ihn gepackt, erzählt der gelernte Zimmermann in dem Pressebericht. Eigentlich sollte der Fokus der Rohner Bulls in diesem Jahr noch auf dem Europacup und den Junioren-Weltmeisterschaften liegen – aber im Januar schlug Timo Rohner in den Schweizer Selektionen im Zweierbob überraschend das Team von Pius Meyerhans. Der Lohn: ein Startplatz im BMW IBSF Weltcup. ©RWH2019


Die letzten Weltcup-Sieger von St. Moritz im Januar 2018
Vorjahressieger St Moritz


Ander Mirambell nutzt Verletzungspause erfolgreich für Athleten-Casting

St. Moritz (RWH) Eine Rückenverletzung bescherte dem spanischen Skeleton-Athleten Ander Mirambell nach den ersten Rennen des Winters eine sportliche Zwangspause – und dem Nationalverband Real Federación Española de Deportes de Hielo ein paar hoffnungsvolle neue Skeleton-Talente.

„Als ich verletzt war, haben wir die Zeit genutzt und ein Casting gestartet“, sagt der Nordamerika-Cup-Gesamtsieger von 2016. „Also haben wir, auch über die Sozialen Medien, schnelle und sprungkräftige Athletinnen und Athleten zwischen 18 und 28 Jahren gesucht und ein paar Zeiten und Weiten abgefragt.“ Die Resonanz war überwältigend: Mehr als 110 Mails kamen an von Sportlern aus Leichtathletik, Rugby, Fußball, Feldhockey, Judo, Softball, Radsport und anderen.

Die elf aussichtsreichsten Kandidatinnen und Kandidaten luden der spanische Verband und Ander Mirambell dann zu einem Test-Camp ins Leistungszentrum nach Barcelona ein. Sprints, Sprünge, Gewichtheben, aber auch mentale Stärke und Teamfähigkeit wurden dort in einem insgesamt 30-stündigen Programm getestet. Die jeweils drei besten Athletinnen und Athleten reisten unmittelbar danach schon Richtung Innsbruck, um im Olympia-Eiskanal von Igls die ersten Erfahrungen mit dem Skeleton-Sport zu machen.

Aktuell im Aufbau-Team sind bei den Frauen Paula Raul (u.a. Spanische Meisterin 2018 über 100 Meter Hürden), Claudia Camacho (Ballett, Leichtathletik) und Marta Ferrer (Judo, Softball). Für Männer-Skeleton trainieren Oriol Roca (u.a. Zweiter der Junioren-WM 2014 im Bike-Trial), Mark Louis Venemans (Sprinter/200 Meter) und Luis Izquierdo (Leichtathletik). Die Sportler kommen nach dem BMW IBSF Weltcup zu einem nächsten Trainings-Camp nach St. Moritz. Dann stoßen mit Javier Sanz und Adrian Rodriguez zwei weitere sprintstarke Athleten dazu.

Neben Ander Mirambell selbst kümmert sich auch sein Bruder Antonio als Coach um die Skeleton-Neulinge. Dazu kommen Sprint-Trainer Bernat Buscà und Irina Rodriguez, die bei den Winterspielen 2008 Olympia-Silber mit dem spanischen Synchronschwimm-Team gewonnen hatte. Sie soll das Team mit Bewegungs-Analysen, Physiotherapie und Teambuilding unterstützen.

„Unser Ziel ist es, ein Team für die Saison 2019/2020 zusammenzustellen – wer weiß, vielleicht schaffen es einige auch schon in die offiziellen IBSF-Wettbewerbe“, sagt Ander Mirambell. „Und wenn ich mit einigen von ihnen 2022 in Peking den Olympia-Traum teilen könnte, wäre das fantastisch!“

Für den 35 Jahre alten Ander Mirambell sollen die nächsten Winterspiele den Abschluss seiner Athleten-Laufbahn bilden. Seinem geliebten Sport will er aber weiter erhalten bleiben: „Medaillen setzen irgendwann Staub an. Das Wichtigste ist, dass man seine Erfahrungen weitergibt“, sagt Ander Mirambell. „Wenn das Leben zu Ende geht, regelt man den Nachlass. Wenn also mein Athleten-Leben zu Ende geht, will ich meine Erfahrungen als Vermächtnis der nächsten Generation weitergeben.“ ©RWH2019


Am Rande der Bande

Ashleigh Werner und Breeana Walker (AUS)
blicken im Winter 2018/2019 bereits auf beachtliche Erfolge zurück. Bob-Pilotin Ashleigh Werner beendete den IBSF-Nordamerika-Cup auf Platz zwei in der Gesamtwertung. Sportgeschichte geschrieben hatte im Frauen-Monobob ihre Teamkollegin Breeana Walker: In Lillehammer (NOR) gewann die 26-Jährige die beiden ersten Rennen in der kommenden olympischen Disziplin Frauen-Monobob. Im IBSF Europacup belegt sie nach sieben von acht Rennen aktuell den vierten Rang in der Gesamtwertung Frauen-Zweierbob. Weiterer sportlicher Höhepunkt für die Bob-Pilotin: der erste Start beim BMW IBSF Weltcup, als erste Australierin seit Astrid Loch-Wilkinson im Olympia-Winter 2013/2014. Zusammen mit Anschieberin Jamie Scroop belegte Breeana Walker in Innsbruck (AUT) Weltcup-Rang 13. ©RWH2019

Rico Peter (SUI)
ist neu im Trainer-Team des Nationalverbands Korea Bobsleigh & Skeleton Federation. Der frühere Schweizer Bob-Pilot hatte nach den Olympischen Winterspielen 2018 in PyeongChang (KOR) das Ende seiner Athleten-Laufbahn bekannt gegeben. Seit Saisonbeginn betreut er nun das koreanische Bob-Team mit dem Olympia-Zweiten im Viererbob, Yunjong Won. Rico Peter war in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Schweizer Piloten, gewann 2016 in Innsbruck (AUT) WM-Bronze im Viererbob und holte zwei EM-Medaillen im Zweierbob (Silber 2014, Bronze 2015). Im BMW IBSF Weltcup feierte Rico Peter drei Siege (2015 in Sochi (RUS) und 2016 in Whistler (CAN) im Zweierbob sowie 2016 in Lake Placid (USA) im Viererbob). Sein letztes großes Ziel, eine Olympia-Medaille, verpasste Rico Peter: Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in PyeongChang (KOR) fuhr der Schweizer im Viererbob als Vierter um 21 Hundertstelsekunden am Bronze-Rang vorbei. ©RWH2019

Patrick Baumgartner (ITA),
Jugend-Olympiasieger von 2012 im Zweierbob, ist der Junioren-Europameister 2019 im Viererbob. Der 24-Jährige gewann mit Mattia Variola, Lorenzo Bilotti und Alex Verginer das Finale zum IBSF Europacup 2018/2019 in Innsbruck und holte sich damit auch den Titel in der Junioren-EM-Wertung. Silber ging an das Team von Rostislav Gaitiukevich aus Russland vor U23-Weltmeister Richard Oelsner (GER) mit Bronze. Auch der Sieg in der Viererbob-Gesamtwertung zum IBSF Europacup 2018/2019 ging erstmals an Patrick Baumgartner. Durch zwei Siege bei den letzten beiden Rennen der Saison im Olympia-Eiskanal von Innsbruck überholte der Italiener den zuvor Führenden Jonas Jannusch (GER), den Jugend-Olympiasieger von 2016, um zwei Punkte. Richard Oelsner beendete die Europacup-Saison im Viererbob auf Rang drei. ©RWH2019

Kelly Curtis und Andrew Blaser (beide USA),
Kori Hol und Chris Spring (beide CAN) sind die Gesamtsieger im IBSF Nordamerika-Cup 2018/2019. Die US-Athleten Kelly Curtis und Andrew Blaser siegten im Frauen-Skeleton bzw. Männer-Skeleton. Bob-Pilotin Kori Hol aus Kanada wurde NAC-Gesamtsiegerin im Frauen-Zweierbob, Teamkollege Chris Spring gewann die Gesamtwertung im Männer-Zweierbob, Viererbob sowie der Kombinationswertung. ©RWH2019

Saison-Sieger 2018/2019 – Skeleton
 Saisonsieger Skeleton StMoritz


Saison-Sieger 2018/2019 – Bob
Saisonsieger Bob StMoritz

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