Photo: IBSF / Viesturs Lacis
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Rennen um Skeleton-Gesamtweltcup besonders spannend – Nikitina und Yun vorn

Lake Placid (RWH) Ausgesprochen spannend gestaltet sich im Winter 2018/2019 das Rennen um die Skeleton-Gesamtsiege im BMW IBSF Weltcup. Sind es bei den Frauen immerhin 43 Zähler zwischen der Führenden Elena Nikitina aus Russland und Weltcup-Titelverteidigerin Jacqueline Lölling (GER), so hat Sungbin Yun (KOR) bei den Männern lediglich einen einzigen Punkt Vorsprung auf den Russen Alexander Tretiakov. Mit seinem ersten Saison-Sieg in St. Moritz (SUI) im Januar hatte sich Olympiasieger Yun um Haaresbreite an dem zuvor führenden Russen, der 2014 Olympia-Gold gewonnen hatte, vorbeigeschoben. Beide Athleten standen bei Weltcups in Lake Placid bislang drei Mal auf dem Podium. Ein Sieg gelang allerdings nur Alexander Tretiakov im Dezember 2016.

Vier Siegerinnen und vier Sieger aus insgesamt sechs Nationen gab es bislang im Skeleton-Weltcup – und gern würde das US-Team vor heimischen Fans in Lake Placid als siebte Nation dazukommen. Die letzten Skeleton-Athleten, die auf dem Mt. Van Hoevenberg Combination Bobsled, Skeleton & Luge Track einen Weltcup-Heimsieg feiern konnten, waren Anne O’Shea im Dezember 2016 und Teamkollege Matthew Antoine im Dezember 2013. In den vergangenen zwei Jahren stand im Frauen-Skeleton übrigens Europameisterin Janine Flock (AUT) auf einer ihrer erklärten Lieblingsbahnen auf dem obersten Podiumsplatz. Beim Männer-Skeleton holte Martins Dukurs (LAT) in Lake Placid vier seiner bislang 51 Weltcup-Siege. ©RWH2019


Bob-Olympiasieger Jamanka und Friedrich an der Spitze des Gesamt-Weltcups

Lake Placid (RWH) Mit den Bob-Olympiasiegern Mariama Jamanka und Francesco Friedrich (beide GER) an der Spitze kommt der BMW IBSF Weltcup zur vorletzten der acht Stationen des Winters nach Lake Placid (USA). 99 Zähler Vorsprung hat Mariama Jamanka momentan im Frauen-Zweierbob vor Teamkollegin Stephanie Schneider.

Drei Siege und drei Podiumsplätze gab es für die Europameisterin in diesem Winter bislang. In Lake Placid wäre das für Mariama Jamanka eine Premiere: Bei ihren bisherigen zwei Weltcup-Einsätzen auf dem Mt. Van Hoevenberg Combination Bobsled, Skeleton & Luge Track belegte Mariama Jamanka 2016 und 2017 die Plätze sieben und fünf.

Recht ähnlich sieht es bei Teamkollege Francesco Friedrich aus: Der Olympiasieger von PyeongChang im Zweier- und Viererbob kam in Lake Placid zwar immerhin schon auf elf Weltcup-Rennen, schaffte es jedoch nur im November 2012 als Dritter und zuletzt im Dezember 2014 als Sieger aufs Zweierbob-Podium.

Traditionell gut unterwegs sind auf ihrer Heimbahn natürlich die US-Teams: 16 Bob-Weltcups in den drei Disziplinen gab es in Lake Placid in den letzten fünf Jahren, neun Mal ging dabei der Sieg an die USA. Fünf Weltcup-Siege – vier im Zweierbob, einer im Viererbob – gingen dabei übrigens auf das Konto von Steven Holcomb. Der Viererbob-Olympiasieger von 2010 war im Mai 2017 im Alter von 37 Jahren überraschend verstorben. ©RWH2019



Der Zeitplan von Lake Placid
Schedule Lake Placid D


Beierl, Oelsner, Fernstädtová und Keisinger Junioren-Weltmeister
Bob-Piloten Kim Kalicki, Jonas Jannusch und Kaizhi Sun gewinnen U23-WM

Königssee (RWH) Die Bob-Piloten Katrin Beierl (AUT, Frauen-Zweierbob) und Richard Oelsner (GER, Männer-Zweierbob und Viererbob) sowie die Skeleton-Athleten Anna Fernstädtová (CZE) und Felix Keisinger (GER) sind die Junioren-Weltmeister 2019. Auf der Kunsteisbahn am Königssee (GER) siegten im Frauen-Zweierbob Katrin Beierl/Jennifer Onasanya (AUT) mit 0,01 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidigerin Andreea Grecu aus Rumänien mit Anschieberin Teodora Vlad. Dritte wurden Kim Kalicki/Kira Lipperheide (GER), die damit auch den WM-Titel in der U23-Wertung des Rennens holten.

Die Junioren-WM-Titel im Männer-Zweierbob und im Viererbob sicherte sich am Königssee Richard Oelsner (GER). Silber ging jeweils an Markus Treichl aus Österreich. Die Teams von Rostislav Gaitiukevich (RUS, Männer-Zweierbob) und Michael Vogt (SUI, Viererbob) holten jeweils Bronze. U23-Weltmeister 2019 wurden Jonas Jannusch (GER) im Männer-Zweierbob und Kaizhi Sun aus dem kommenden Olympia-Gastgeber-Land China im Viererbob.

Den ersten Junioren-WM-Titel im Skeleton-Sport für Tschechien holte Anna Fernstädtová. Die 22-Jährige hatte bereits 2018 Gold bei den IBSF Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen – damals war sie noch mit dem Namen Anna Fernstädt für das deutsche Team am Start. Die Silbermedaille ging am Königssee an Kim Meylemans aus Belgien vor Jugend-Olympiasiegerin Ashleigh Pittaway aus Großbritannien mit Bronze.

Felix Keisinger (GER) wurde am Königssee Junioren-Weltmeister 2019 im Männer-Skeleton. Der Interkontinentalcup-Gesamtsieger von 2018 verwies Teamkollege und Europacup-Gesamtsieger Fabian Küchler (GER) auf Platz zwei. Junioren-Europameister Evgeniy Rukosuev aus Russland wurde Dritter.

Alle Junioren-Weltmeister haben bei den BMW IBSF Weltmeisterschaften in Whistler (CAN, 25. Februar bis 9. März 2019) ein persönliches Startrecht. Für den BMW IBSF Weltcup in Lake Placid ist Felix Keisinger ebenfalls schon gemeldet. ©RWH2019


Bob-Piloten Alena Osipenko, Bērziņš und Baumgartner Junioren-Europameister
Skeleton-Titel gehen an Yulia Kanakina und Evgeniy Rukosuev

Sigulda/Innsbruck (RWH) An fünf Athleten aus vier Nationen gingen Titel und Goldmedaillen bei den IBSF-Junioren-Europameisterschaften 2019 in Sigulda (LAT) und Innsbruck (AUT).

Yulia Kanakina und Evgeniy Rukosuev aus Russland sind die Titelträger im Skeleton-Sport. Beim Finale zum IBSF Europacup in Sigulda (LAT) gewann Yulia Kanakina die Junioren-EM-Wertung der Frauen vor der Französin Agathe Bessard, Dritte der Olympischen Jugend-Winterspiele 2016. Lokalmatadorin Dārta Zunte aus Lettland gewann Bronze. Im Männer-Skeleton ging Junioren-EM-Gold an Jugend-Olympiasieger Evgeniy Rukosuev. Teamkollege Vladislav Semenov (RUS) holte Silber vor dem Letten Krists Netlaus mit Bronze.

Bob-Pilotin Alena Osipenko gewann mit Anschieberin Alexandra Iokst den Titel der Junioren-Europameisterin 2019. In der Kategorie U23 bei den Junioren-Europameisterschaften siegte die Russin Lubov Chernykh mit Yulia Belomestnykh.

Im Männer-Zweierbob ist Ralfs Bērziņš aus Lettland der Junioren-Europameister 2019. Der Lokalmatador gewann in Sigulda mit Anschieber Dāvis Spriņģis die EM-Wertung des letzten Europacup-Rennens vor den Russen Rostislav Gaitiukevich/Vladislav Zharovtsev, die Silber holten. Die Bronzemedaille bei den Junioren-Europameisterschaften ging an Hans-Peter Hannighofer/Christian Ebert (GER). In der U23-Wertung der Junioren-EM siegten Mihai Tentea/Ciprian Daroczi aus Rumänien vor den lettischen Teams Helvijs Babris/Edgars Nemme mit Silber und Dāvis Kaufmanis/Edgars Pirogs mit Bronze.

Bob-Pilot Patrick Baumgartner aus Italien, Jugend-Olympiasieger von 2012 im Zweierbob, wurde der Junioren-Europameister im Viererbob. Der 24-Jährige gewann mit Mattia Variola, Lorenzo Bilotti und Alex Verginer das Finale zum IBSF Europacup 2018/2019 in Innsbruck und holte sich damit auch den Titel in der Junioren-EM-Wertung. Silber ging an das Team von Rostislav Gaitiukevich aus Russland vor Junioren-Weltmeister Richard Oelsner (GER) mit Bronze. ©RWH2019


Lake Placid ist 2021 zum elften Mal WM-Gastgeber

Lake Placid (RWH) Gastgeber der IBSF Weltmeisterschaften Bob & Skeleton 2021 ist Lake Placid in den USA. Das wurde im Sommer 2017 beim Jahreskongress des Internationalen Bob & Skeleton Verbands IBSF in Salt Lake City (USA) entschieden. Auf die Bewerbung von Lake Placid entfielen damals 24 Stimmen, auf Mitbewerber St. Moritz (SUI) 19.

Lake Placid war 1932 und 1980 Olympia-Schauplatz und bislang zehn Mal WM-Gastgeber für die Bob- und Skeleton-Athleten. Zuletzt wurden auf der traditionsreichen, als technisch anspruchsvoll geltenden Bahn des Mt. Van Hoevenberg Combination Bobsled, Skeleton & Luge Track im Jahr 2012 WM-Medaillen vergeben. Damals gewannen die Gastgeber aus den USA mit Katie Uhlaender (Frauen-Skeleton), Steven Holcomb (Männer-Zweierbob und Viererbob) sowie Katie Uhlaender, Matt Antoine, Elana Meyers Taylor/Emily Azevedo und Steven Holcomb/Justin Olsen (Team-WM) vier von sechs Titeln. ©RWH2019


Die letzten Weltcup-Sieger von Lake Placid im November 2017
Vorjahressieger Lake Placid 


Am Rande der Bande

Matt Antoine (USA), 2013 der letzte Skeleton-Sieger aus dem US-Team in Lake Placid (USA), bleibt seinem Sport als Trainer erhalten. Der Olympia-Dritte von Sochi 2014 hatte im Anschluss an die Selektions-Rennen vor der Saison 2018/2019 seinen Rücktritt als Athlet bekannt gegeben – obwohl er die Selektionen als Bester beendet hatte. Der 33-Jährige wechselte unmittelbar im Anschluss ins Trainer-Team und begleitete die Nachwuchs-Athleten. Beim Finale zum IBSF-Interkontinental-Cup in Lake Placid gab es für Matt Antoine Rang drei in der Gesamtwertung für Megan Henry zu feiern. ©RWH2019  

Anne O’Shea (USA), die 2016 als letzte US-Skeleton-Athletin in Lake Placid (USA) einen Weltcup gewonnen hatte, legt im Moment eine sportliche Pause ein. „Am Ende der letzten Saison habe ich gemerkt, dass ich erstmal Abstand brauche“, sagte die 31-Jährige. „Im Mai habe ich ein Praktikum bei Ernst & Young begonnen und mich dann dort für eine Vollzeit-Stelle entschieden.“ Eine Rückkehr von Anne O’Shea scheint zumindest nicht ausgeschlossen: „Ich bin nicht offiziell zurückgetreten und habe im Moment noch nichts endgültig entschieden“, sagte die WM-Fünfte von 2016. „Im Oktober war ich zum ersten Mal seit 14 Jahren nicht auf meinem Schlitten, und ich vermisse den Sport und meine Teamkollegen schon sehr. Wenn ich an meine besten Läufe und Lieblings-Bahnen denke, macht mich das nach wie vor sehr glücklich.“ ©RWH2019

Gregor Bermbach (GER) hat seine aktive Laufbahn mit dem BMW IBSF Weltcup in St. Moritz (SUI) offiziell beendet. Der Bob-Anschieber, der am 17. Februar 38 Jahre alt wird, nahm an zwei Olympischen Winterspielen teil (2010 und 2014) und war 2011 mit Pilot Karl Angerer und 2016 mit Francesco Friedrich jeweils WM-Zweiter im Viererbob. Zum Abschluss kam Gregor Bermbach mit Pilot Johannes Lochner in St. Moritz auf Weltcup-Rang zwei im Viererbob. ©RWH2019

John Napier (USA), bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 Olympia-Zehnter im Zweierbob, wird beim BMW IBSF Weltcup in Lake Placid (USA) an der Bahn sein. Der US-Zweierbob-Meister des Jahres 2009, der damals von Charles Berkeley angeschoben wurde, ist neben seiner Ausbildung zum Chiropraktiker auch im Management der Kunsteisbahn tätig. Der jetzt 32 Jahre alte Napier, der im Sommer 2010 als Unteroffizier der amerikanischen Armee in Afghanistan sechs Monate im Fronteinsatz war, unterstützt das Team des langjährigen Bahnchefs Tony Carlino, der noch bis Ende Februar im Dienst ist. 2009 hatte John Napier auf seiner Heimbahn am Mount Van Hoevenberg im IBSF-Zweierbob-Weltcup überraschend die versammelte Weltelite geschlagen. Es sollte der einzige Weltcup-Erfolg für Napier bleiben, dessen Vater William selbst Bobpilot und obendrein Präsident des US-Verbandes war. ©RWH2019


Saison-Sieger 2018/2019 – Skeleton
Saisonsieger Lake Placid Skel



Saison-Sieger 2018/2019 – Bob
Saisonsieger Lake Placid Bob

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