Bob- und Skeleton-Athlet:innen kommen zum sechsten BMW IBSF Weltcup nach St. Moritz
Saison-Debüt für Olympiasieger Yun, Frauen-Monobob Weltserie auf Olympia Bobrun dabei
St. Moritz (RWH) Für das sechste Event im Winter 2020/2021 ist der BMW IBSF Weltcup am Wochenende (15. bis 17. Januar) in St. Moritz (SUI) zu Gast. Auf dem Olympia Bobrun St. Moritz-Celerina, der einzigen Bahn im Weltcup ohne künstliche Vereisung, könnte die eine oder andere Vor-Entscheidung in Sachen Gesamtsieg fallen. Zusätzlich zu den Rennen im Frauen- und Männer-Skeleton, Frauen- und Männer Zweierbob sowie im Viererbob ist auch die Frauen-Monobob Weltserie wieder bei einem Weltcup-Event zu Gast.
Beim Männer-Skeleton am Auftakt-Tag in St. Moritz (Freitag, 15. Januar) führt Martins Dukurs aus Lettland die Gesamtwertung im BMW IBSF Weltcup souverän an. Vier Mal stand der Weltcup-Titelverteidiger in diesem Winter auf dem obersten Podestplatz, lediglich in Winterberg (GER) musste er Alexander Tretiakov (RUS) den Vortritt lassen. Tretiakov, der Olympiasieger von 2014, holte sich damit zum zweiten Mal nach 2007 den EM-Titel, ist in St. Moritz aber nicht am Start. Erstmals mit dabei in diesem Winter ist dafür Olympaisieger Sungbin Yun (KOR).
Im Frauen-Skeleton liegt Janine Flock deutlich in Führung. Die Österreicherin gewann drei der fünf Saison-Rennen und stand auch bei den beiden weiteren auf dem Podium. Pluspunkt der 31-Jährigen: In St. Moritz feierte sie 2015, 2016 und 2018 drei ihrer neun Weltcup-Siege. Die Vorjahressiegerin von St. Moritz, Weltmeisterin Tina Hermann aus Deutschland, wartet noch auf ihren ersten Saisonsieg, ebenso wie Teamkollegin Jacqueline Lölling. Die Weltcup-Titelverteidigerin hat in St. Moritz allerdings noch kein Weltcup-Rennen gewonnen. Europameisterin Elena Nikitina verzichtet auf den Start in St. Moritz und fährt, wie auch Alexander Tretiakov, beim IBSF-Interkontinentalcup auf der WM-Bahn in Altenberg (GER).
Im Frauen-Zweierbob kommt die frisch gekürte Europameisterin Laura Nolte (GER) mit drei Weltcup-Siegen aus bislang fünf Rennen im Gepäck nach St. Moritz. Auf dem Olympia Bobrun wurde die 22-Jährige 2018 U23-Weltmeisterin. Im Weltcup vorn ist vor dem sechsten der acht Weltcup-Rennen Junioren-Weltmeisterin Kim Kalicki. Die WM-Zweite von 2020 stand in allen Rennen zum BMW IBSF Weltcup 2020/2021 auf dem Podium, lediglich ein Sieg fehlt noch in ihrer Erfolgs-Bilanz. Chancen dürften sich auch die Schweizer Frauen-Zweierbob-Teams ausrechnen: Melanie Hasler verpasste zu Saison-Beginn in Sigulda (LAT) und Innsbruck (AUT) als Vierte und Fünfte ihren ersten Podiumsplatz knapp. Martina Fontanive kam in St. Moritz 2020 auf Rang vier.
Unangefochtener Favorit im Männer-Zweierbob und im Viererbob ist in St. Moritz Weltmeister, Olympiasieger und Weltcup-Titelverteidiger Francesco Friedrich (GER). Der 30-Jährige kommt als frisch gekürter Europameister in beiden Schlitten und mit neun Saison-Siegen zum Olympia Bobrun. An die Natureis-Bahn im Schweizer Engadin hat Friedrich viele Erinnerungen: 2012 bestritt er hier sein erstes Weltcup-Rennen – und verlor gleich am Start Anschieber Jannis Bäcker, der stolperte und nicht in den Bob kam. Im Jahr darauf holte Friedrich in St. Moritz den ersten seiner bislang sechs WM-Titel im Zweierbob. So konkurrenzlos Friedrich auf dem obersten Podestplatz scheint, so bunt geht es dahinter zu: Die Schweizer Michael Vogt und Simon Friedli leisteten ihm in dieser Saison bereits Gesellschaft auf dem Podium sowie auch Benjamin Maier (AUT), Justin Kripps (CAN), Johannes Lochner und Hans-Peter Hannighofer (beide GER), Oskars Ķibermanis (LAT) und Rostislav Gaitiukevich (RUS). ©RWH2021
Änderungen sind möglich – die aktuellen Zeiten (Ortszeit der Bahn und jeweilige Ortszeit der Nutzer) stehen auf der IBSF-Website. ©RWH2020
Am Rande der Bande
Samuel Keiser (SUI) hat im Skeleton-Sport eine erfahrene Patin: Der 22-Jährige ist der Neffe von Kerstin Szymkowiak (GER). Die Olympia-Zweite von 2010 ist mit einem Schweizer verheiratet. Von 2012 bis 2015 war die heute 43-Jährige Sportchefin bei Swiss Sliding und organisierte unter anderem Schnuppertage für Skeleton- und Bob-Nachwuchs in St. Moritz. „Im Frühjahr 2014, zwei Jahre vor den Olympischen Jugendspielen von Lillehammer, war mein Neffe 15 Jahre alt. Höchste Zeit, um mit dem Skeleton anzufangen“, erzählt Kerstin Szymkowiak. „Samuel hatte auch nach der zweiten Fahrt in St. Moritz noch ein fettes Grinsen im Gesicht. Die Flamme war entzündet, denke ich!“ Seinen ersten Startplatz im BMW IBSF Weltcup 2020/2021 verdiente sich der junge Athlet übrigens selbst: Mit mehreren Top-Ten-Plätzen im IBSF-Europacup und Interkontinental-Cup kam Samuel Keiser in der Saison 2019/2020 als bester Schweizer auf Rang 38 im IBSF-Ranking. Und das weitere große Ziel ist klar: „Ich denke, er möchte so schnell wie möglich mit mir über das Erlebnis Olympische Winterspiele reden“, sagt Kerstin Szymkowiak. ©RWH2020
Eveline und Rahel Rebsamen (SUI) arbeiten nach der Geburt ihrer Kinder am Comeback im Bob-Sport. Die Zwillingsschwestern wurden Anfang 2020 im Abstand von wenigen Wochen Mutter. Rahel Rebsamen war 2018 in PyeongChang mit Pilotin Sabina Hafner Olympia-Neunte, gemeinsam mit Eveline an den Steuer-Seilen kam der Zwillings-Bob bei der Junioren-WM 2019 auf Rang acht. Aktuell gehören beide als Anschieberinnen zum Team von Melanie Hasler, der Gesamt-Vierten im BMW IBSF Weltcup. Rahel Rebsamen wurde mit ihrer Pilotin beim Europacup in Winterberg (GER) Anfang Dezember Achte. Beim Training unterstützen sich die Schwestern und wechseln sich mit Übungen und Kinderbetreuung ab. Bei den Rennen kann dann immer nur eine der beiden dabei sein. Ob es daher in Zukunft noch einmal ein „Team Rebsamen“ gibt? „Solange ich stille, kann ich nicht das halbe Jahr weg sein“, sagt Eveline Rebsamen in einem Interview auf nzz.ch. „Und als Pilotin müsste ich ein Team leiten, Fahrlinien analysieren und in der Garage Material pflegen. Das ergäbe Arbeitstage von mindestens acht Stunden. Mir ist jetzt wichtiger, für mein Kind da zu sein. Aber der Traum, wieder mit Rahel zu fahren, lebt noch.“ ©RWH2021
„Sliding Madness“-Serie beim Olympic Channel mit Monobob und Skeleton aus St. Moritz„Sliding Madness“-Serie beim Olympic Channel mit Monobob und Skeleton aus St. MoritzSt. Moritz (RWH) Der Olympic Channel blickt mit seiner „Sliding Madness“-Serie auf die Wettkämpfe der Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 in St. Moritz zurück. Episode 3 begleitet die Skeleton-Athleten James McGuire und Teddy Fitzsimons (USA), Episode 4 die Monobob-Pilotin Camila Copain und Teamkollege Nathan Besnard (FRA) bei Training, Vorbereitungen und Wettkampf. >> Sliding Madness (olympicchannel.com)
Saison-Sieger BMW IBSF Weltcup 2020/2021 - Skeleton
Saison-Sieger BMW IBSF Weltcup 2020/2021 - Bob / Pilot*innen
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