Erstes Renn-Wochenende der BMW IBSF WM mit Zweierbob-Entscheidungen
Altenberg (RWH) Wie schon im Jahr 2020 findet auch die BMW IBSF Bob & Skeleton WM 2021 in Altenberg (GER) statt. „Wie 2020“ ist dabei aber nur das sportliche Geschehen in der Eisbahn – drumherum hat die COVID-19-Pandemie auch hier alles verändert.
Wo sich sonst tausende Sportfans die Wege an der Altenberger Bobbahn rauf und runter schieben, um einen Blick auf spektakuläre Kurven und Passagen zu ergattern oder einen Platz auf der Zieltribüne, wird es in diesem Jahr ganz leer sein. Nur die Athletinnen und Athleten und die für den Sport absolut notwendigen Trainer:innen, Betreuer:innen und Offiziellen sind vor Ort. Mitfiebern und jede Fahrt durch die Altenberger Eisbahn von oben bis unten verfolgen können Fans trotzdem – über den Livestream des Internationalen Bob & Skeleton Verbands IBSF und viele Stunden TV-Übertragung oder eigene Streams der Partner-Sender in vielen Ländern.
Am ersten WM-Wochenende in Altenberg stehen die Zweierbob-Wettbewerbe mit jeweils vier Rennläufen auf dem Programm.
Im Frauen-Zweierbob kommt Katrin Beierl als erste Weltcup-Gesamtsiegerin aus Österreich zur WM nach Altenberg – und ist damit im Favoritenkreis der WM angekommen. In Altenberg hat die 27-Jährige allerdings bislang nur wenige Rennen bestritten: Beim BMW IBSF Weltcup 2019 und der BMW IBSF WM 2020 wurde Katrin Beierl zuletzt jeweils Neunte. Als WM-Titelverteidigerin kommt Kaillie Humphries (USA) nach Altenberg. Im Vorjahr holte sie dort mit Anschieberin Lauren Gibbs ihren dritten Titel. Auch die anderen Medaillengewinnerinnen von 2020 sind wieder mit von der Partie: Bronze gewann damals Pilotin Christine de Bruin aus Kanada, Kim Kalicki (GER) holte sich als amtierende Junioren-Weltmeisterin überraschend WM-Silber. Die Junioren-Weltmeisterin 2021, Laura Nolte (GER), hat mit der Bahn in Altenberg dagegen noch eine Rechnung offen: Bei der WM 2020 stürzte sie im zweiten Rennlauf und ging am Final-Tag nicht mehr an den Start. Rechnen sollte man bei der BMW IBSF WM in Altenberg auch mit Elana Meyers Taylor (USA), die nach einer Babypause ihr Weltcup-Comeback mit drei Podiumsplätzen in vier Rennen feierte.
Im Männer-Zweierbob heißt der klare Favorit Francesco Friedrich (GER). 52 Siege im BMW IBSF Weltcup bringt der Olympiasieger, Welt- und Europameister mit zur WM, allein elf davon stammen aus dem Zweierbob-Weltcup 2020/2021. In Altenberg strebt Friedrich seinen siebten Zweierbob-Titel in Serie an: Seit 2013 ist der 30-Jährige im kleinen Schlitten bei Weltmeisterschaften ungeschlagen. So klar die Favoritenfrage in Sachen WM-Gold ist, so viele Piloten kommen nach ihren Resultaten im Winter 2020/2021 für die Medaillen in Frage: allen voran Johannes Lochner (GER), der bei zehn der zwölf Weltcups mit Friedrich auf dem Podium stand und ihn einmal sogar schlagen konnte. Justin Kripps aus Kanada ist dabei – mit drei Zweierbob-Starts im Ranking weit hinten, aber mit den Plätzen fünf, drei und vier dann immer vorn mit dabei. 2018 in PyeongChang waren Friedrich und Kripps zeitgleich Zweierbob-Olympiasieger. Sechs Podiumsplätze in zehn Weltcup-Starts gab es in diesem Winter für den Europameister von 2020 Oskars Ķibermanis (LAT). Auch die zwei jungen Schweizer Piloten haben von sich reden gemacht: Michael Vogt stand drei Mal auf dem Podium und war bei weiteren drei Rennen nicht weit entfernt. Teamkollege Simon Friedli steuerte in Sigulda (LAT) einen weiteren Podestplatz bei. Dominik Dvořák (CZE) schließlich beendete den Zweierbob-Weltcup erstmals als Gesamt-Dritter. Ob jemand von ihnen „Friedrich dem Großen“ Zweierbob-Gold streitig machen kann, werden die vier Rennläufe in Altenberg zeigen. ©RWH2021
Traditionelle regionale Holz-Kunst für die Weltmeister:innen von Altenberg
Altenberg (RWH) Geschenke mit besonderem regionalem Bezug zu Altenberg erhalten die Athletinnen und Athleten auf dem Podium bei der BMW IBSF WM 2021. Die Drechslerei Wagner aus Riechberg, zwischen Chemnitz und Dresden, stellt für die erfolgreichsten Sportler:innen der WM exklusive Holz-Figuren als Präsente her. Die Drechslerei ist in der Erzgebirgs-Region im Osten Deutschlands eine traditionelle und weltberühmte Handwerkskunst. 59 Figuren mit offiziellem WM-Logo, so heißt es auf freiepresse.de, wurden insgesamt gefertigt – und die gibt es nur für die WM-Teilnehmer:innen zu gewinnen. ©RWH2021
Kürzel BFR für Bobsleigh Federation of Russia bei BMW IBSF Weltmeisterschaften
Altenberg (RWH) Die Athlet:innen der „Bobsleigh Federation of Russia“ starten bei den BMW IBSF Bob & Skeleton Weltmeisterschaften unter dem Nationenkürzel „BFR“. Damit setzt die IBSF das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS vom 14. Januar 2021 um, das u.a. die Nationenbezeichnung, die Bekleidung, sowie Verwendung von Flagge und Hymne regelt.
Änderungen sind möglich – die aktuellen Zeiten (Ortszeit der Bahn und jeweilige Ortszeit der Nutzer) stehen auf der IBSF-Website. ©RWH2020
Am Rande der Bande
Sandie Clair (FRA) und Victoria Williamson (GBR) hatten im Januar ihre ersten Starts als Bob-Anschieberinnen – nach vielen erfolgreichen Jahren im Bahnradsport. Mit Pilotin Margot Boch wurde die 32 Jahre alte Sandie Clair Zehnte im BMW IBSF Weltcup in Winterberg (GER) und kam in der EM-Wertung des Rennens auf Rang sechs. Im französischen Bahnrad-Nationalteam nahm Sandie Clair an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro teil und gewann zahlreiche Medaillen bei internationalen Meisterschaften. Unter anderem war sie 2006 Junioren-Weltmeisterin und 2010 Europameisterin im 500-Meter-Zeitfahren. Victoria Williamson (27) war 2013 WM-Dritte im Teamsprint und gewann zahlreiche weitere Medaillen bei nationalen und internationalen Rennen. Nach einem schweren Sturz und Rückenverletzungen im Jahr 2016 kehrte sie zunächst in den Bahnradsport zurück und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaften im Frühjahr 2019. Im Dezember des Jahres gab Victoria Williamson ihren Wechsel zum Bobsport bekannt. Ihr Debüt im BMW IBSF Weltcup beendete sie mit Pilotin Mica McNeill am Königssee (GER) auf Rang 14. ©RWH2021
Dominik Dvořák (CZE) feierte beim Finale zum BMW IBSF Weltcup 2020/2021 in Innsbruck (AUT) eine Premiere. Seinen ersten Podestplatz im Weltcup verpasste Dominik Dvořák in Innsbruck zwar, schob sich aber mit den Punkten für Rang vier auf den dritten Platz der Gesamtwertung. Bei der Siegerehrung nahm er als erster Bob-Pilot aus Tschechien einen der Kristallkugel-Pokale für die besten Piloten der Weltcup-Saison in Empfang. ©RWH2021
Madison Stringer (FRA) hat ihr Debüt als Bob-Anschieberin gleich bei einem sportlichen Highlight gefeiert. Ihr erstes Rennen überhaupt bestritt die 22-Jährige bei den IBSF Junioren-Weltmeisterschaften in St. Moritz (SUI) – und das ausgesprochen erfolgreich: Mit Pilotin Margot Boch wurde sie U23-Weltmeisterin im Frauen-Zweierbob. Der Bob-Sport liegt bei Madison Stringer übrigens in der Familie: Ihre Mutter Lesa Mayes-Stringer war bis 2009 selbst Bob-Pilotin, zunächst für Kanada, später für Frankreich. 2005 war die heute 52-Jährige WM-Elfte in Calgary (CAN). Im Europacup kam sie mehrfach aufs Podest und erreichte im Weltcup mehrere Top-Ten-Platzierungen. Ihr letztes Rennen bestritt Lesa Mayes-Stringer im November 2009 in Park City (USA) als Pilotin für Frankreich auf Rang 19. ©RWH2021
Bruce Tasker (GBR) sprang seinen Teamkollegen um Pilot Brad Hall beim BMW IBSF Weltcup am Königssee (GER) als Notfall-Anschieber bei. Eigentlich hatte der Olympia-Dritte von Sochi 2014 seine Bob-Karriere nach einem leichten Schlaganfall im Frühjahr 2017 beendet. Nachdem das Team von Brad Hall jedoch durch mehrere Verletzungen nicht mehr genug Anschieber hatte und bereits zwei Viererbob-Rennen verpasste, reiste Bruce Tasker kurzfristig an den Königssee. Ein Happy End hatte der Hilfseinsatz außerdem: Brad Hall kam mit Taylor Lawrence, Bruce Tasker und Greg Cackett auf Platz sieben und erzielte damit sein zweitbestes Resultat überhaupt als Pilot im großen Schlitten. ©RWH2021
Saison-Sieger BMW IBSF Weltcup 2020/2021 - Bob / Pilot*innen
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Alle Rennen des BMW IBSF Bob & Skeleton Weltcups 2020/2021 sind wie gewohnt im Livestream auf ibsf.org (mit Live-Ergebnisticker) oder Youtube zu sehen. Infos zu Sendern und TV-Übertragungen gibt es unter ibsf.org/de/sender
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