Vorschau: Sigulda ist Final-Gastgeber des BMW IBSF Weltcups 2022/2023, Photos: IBSF / Viesturs Lacis

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In Lettland geht es beim achten Saisonrennen um fünf Gesamtsiege

 Sigulda (RWH) Auf fünf Entscheidungen um den Weltcup-Gesamtsieg freuen sich die Bob- und Skeleton-Fans in Sigulda (LAT), wenn die IBSF-Athletinnen und -Athleten östlich der Hauptstadt Riga ihre letzten Rennen im BMW IBSF Weltcup 2022/2023 austragen. Bob- und Skeleton-Sport zieht in Lettland traditionell tausende Zuschauer an den 1986 eröffneten Eiskanal, so dass sich die Sportler beim Kampf um die letzten Weltcup-Punkte auf eine beeindruckende Kulisse und mitreißende Stimmung freuen können.

Den Auftakt zum Final-Wochenende bestreiten die Skeleton-Sportler. Relativ komfortabel in Führung liegt im Männer-Skeleton Olympiasieger Christopher Grotheer (GER). 76 Zähler Vorsprung hat er vor dem Finale auf Welt- und Europameister Matt Weston aus Großbritannien. Wenn dem Briten in Sigulda der fünfte Saisonsieg gelingt, würde Christopher Grotheer Platz neun genügen, um zum ersten Mal den großen Kristallkugel-Pokal für den Gesamtsieg im BMW IBSF Weltcup in Empfang zu nehmen. Um Platz drei im Männer-Skeleton geht es in Sigulda zwischen dem Olympia-Zweiten Axel Jungk (GER), Marcus Wyatt aus Großbritannien und dem WM-Dritten Seunggi Jung (KOR). Jungk und Wyatt liegen nur mit einem Punkt Differenz auf den Plätzen drei und vier – wer also in Sigulda einen Platz vor dem anderen liegt, steht beim Gesamtweltcup voraussichtlich auf dem Podium. Aber: Seunggi Jung, der  zwölf Punkte Rückstand auf Rang drei hat, könnte beide Konkurrenten aus Deutschland und Großbritannien rechnerisch auch noch hinter sich lassen.

Im Frauen-Skeleton führt vor dem Finale in Sigulda die viermalige Weltmeisterin und Europameisterin 2023 Tina Hermann (GER). 27 Zähler beträgt ihr Vorsprung auf die WM-Zweite Kimberley Bos aus den Niederlanden. Rechnerisch müsste Hermann für den Gesamtsieg damit in Sigulda mindestens Dritte werden, wenn Weltcup-Titelverteidigerin Bos gewinnen sollte. Chancen auf einen Podestplatz in der Gesamtwertung zum BMW IBSF Weltcup haben auch noch die WM-Dritte Mirela Rahneva (CAN) und Weltmeisterin Susanne Kreher (GER), derzeit auf den Plätzen drei und vier.

Im Frauen-Monobob vorn liegt vor dem letzten der acht Rennen im BMW IBSF Weltcup 2022/2023 Olympiasiegerin Kaillie Humphries (USA). Auf Platz zwei folgt Weltmeisterin Laura Nolte (GER) mit 73 Zählern Rückstand. Gut 100 Punkte dahinter ist die Kanadierin Cynthia Appiah vor dem Finale Dritte. Gesamt-Führende im Frauen-Zweierbob ist vor dem Finale Olympiasiegerin Laura Nolte (GER). Mit ihrem Sieg beim vorletzten Rennen in Innsbruck (AUT) schob sie sich an Weltmeisterin Kim Kalicki (GER) vorbei. Ihr Vorsprung: zehn Punkte. Beim Finale in Sigulda geht es für die Teamkolleginnen also um jeden Platz. Auf Rang drei, knapp 40 Punkte zurück, liegt vor dem Finale die Zweierbob-Olympiasiegerin von 2010 und 2014 Kaillie Humphries (USA).

Für die Zweierbob-Piloten stehen in Sigulda die Rennen Nummer sieben und acht im BMW IBSF Weltcup an. Als Favorit kommt Welt- und Europameister Johannes Lochner nach Lettland. Nach zuletzt vier Weltcupsiegen in Folge hat Lochner 56 Zähler Vorsprung auf Teamkollege und Olympiasieger Francesco Friedrich. Brad Hall (GBR) ist vor den zwei letzten Weltcups des Winters Dritter der Gesamtwertung mit 86 Punkten Rückstand auf Lochner und 30 auf Friedrich. Das Rennen um den Gesamtsieg ist daher noch nicht entschieden: Pro Sieg gibt es im BMW IBSF Weltcup 225 Punkte. 

Bereits vergeben sind die Viererbob-Titel im BMW IBSF Weltcup. Die Piloten im großen Schlitten hatten ihre beiden letzten Saisonrennen in Innsbruck (AUT) bestritten. Weltmeister Francesco Friedrich gewann in Innsbruck (AUT) im letzten Rennen der Saison seinen fünften Titel in Folge. Europameister Brad Hall (GBR) feierte auf Rang zwei den ersten britischen Podestplatz im Viererbob-Gesamtweltcup. Johannes Lochner belegte in der Gesamtwertung Rang drei. ©RWH2023

Zeitplan BMW IBSF Weltcup – Finale in Sigulda

schedule SIG

Änderungen sind möglich – die aktuellen Zeiten (Ortszeit der Bahn und jeweilige Ortszeit der Nutzer) stehen auf der IBSF-Website. ©RWH2023

 Am Rande der Bande

Janine Flock (AUT), die EM-Zweite 2023, muss das Finale zum BMW IBSF Weltcup 2022/2023 in Sigulda auslassen und hat ihre Saison vorzeitig beendet. Wie die Weltcup-Gesamtsiegerin von 2015 und 2021 bekannt gab, hat sie sich beim BMW IBSF Weltcup auf ihrer Heimbahn in Innsbruck (AUT) eine Fußverletzung zugezogen. „Es wurde ein Haarriss im Knochen, eine Knochenprellung und ein großes Hämatom im linken Fuß diagnostiziert“, schrieb Janine Flock nach der Diagnose im Sanatorium Hochrum in einer Pressemitteilung. ©RWH2023

David Baechler (FRA) feierte in Innsbruck (AUT) sein Debüt als Pilot im BMW IBSF Weltcup – wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag. Teamkollege Romain Heinrich hatte nach dem Viererbob-Rennen zum Abschluss der BMW IBSF Weltmeisterschaften 2023 in St. Moritz (SUI) seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt gegeben. Den Weltcup-Startplatz für Frankreich im Viererbob-Weltcup nahm daher in Innsbruck David Baechler ein. Einmal war der Franzose schon im Weltcup gestartet – im Dezember 2012, mehr als zehn Jahre zuvor, war er in La Plagne (FRA) Anschieber im Viererbob von Thibault Godefroy. In Innsbruck belegte das Baechler-Team Weltcup-Rang 19. ©RWH2023

Kaillie Humphries (USA), die mit Abstand erfahrenste Pilotin im Feld, betritt beim Finale zum BMW IBSF Weltcup in Sigulda im Alter von 37 Jahren noch einmal sportliches Neuland. In ihren 18 Jahren im internationalen Bob-Sport ist die dreimalige Olympiasiegerin und fünfmalige Weltmeisterin auf der Bahn in Lettland noch nie zuvor gestartet. Und auch für Cynthia Appiah (CAN), Gesamt-Dritte im Monobob, ist das Weltcup-Finale in Sigulda eine Premiere. Immerhin ein Rennen bestritt Laura Nolte bislang in Sigulda: 2020 gewann sie dort im Zweierbob. Kim Kalicki (GER) wurde auf der Bahn mit dem markanten, fünf Stockwerke hohen Startgebäude 2020 Zweite und Dritte bei den Weltcuprennen im Frauen-Zweierbob. ©RWH2023

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