Altenberg (RWH) WM-Bronze im Viererbob war der Schlusspunkt: Direkt im Anschluss an das Viererbob-Rennen bei den BMW IBSF Weltmeisterschaften in Altenberg hat Bob-Pilot Nico Walther (GER) seinen Rücktritt bekannt gegeben. „Bronze fühlt sich für uns wie Gold an heute nach einer sehr schweren Saison“, sagte Nico Walther nach dem Rennen im IBSF-Interview. Vor Saisonbeginn hatte sich der Bob-Pilot bei einem Trainings-Sturz eine Wirbelsäulen-Verletzung zugezogen und dadurch die ersten Rennen im BMW IBSF Weltcup verpasst. „Ich war danach nicht mehr Derselbe. Zum ersten Mal in meiner Karriere hatte ich Angst vor dem Fahren und vor der Geschwindigkeit", sagte Walther. "Deshalb denke ich, es ist Zeit aufzuhören."
Nico Walther begann seine Laufbahn im Eiskanal-Sport als Rennrodler. Mit Nico Grünneker wurde er 2009 und 2010 Junioren-Weltmeister im Doppelsitzer. Ein Jahr später wechselte er zum Bob-Sport und gewann bereits 2014 die Europacup-Gesamtwertungen im Zweierbob, Viererbob sowie der Kombination. Sein Debüt im Weltcup gab Nico Walther dann im Winter 2014/2015, gleich mit fünf Podiums-Plätzen, darunter einem Sieg im Viererbob. Bei der WM in Winterberg gewann er im großen Schlitten zum Saison-Abschluss Silber, die erste von bis zum Schluss vier WM-Medaillen.
Bei den Winterspielen 2018 in PyeongChang (KOR) holte Nico Walther im Viererbob Olympia-Silber – hinter Teamkollege Francesco Friedrich (GER) und zeitgleich mit dem Heim-Team von Pilot Yunjong Won (KOR).
Im BMW IBSF Weltcup stand Nico Walther 28 Mal auf dem Podium, darunter waren neun Weltcup-Siege. In der Weltcup-Gesamtwertung schaffte er es sechs Mal unter die besten drei, 2016 war er Weltcup-Gesamtsieger in der Kombinations-Wertung aus Zweier- und Viererbob.
Neben seinen sportlichen Erfolgen war Nico Walther bei Teamkollegen, den Athleten aus aller Welt und auch den Medien als sympathischer Mensch und fairer Sportsmann geschätzt. „Auf Wiedersehen meinem guten Freund Nico Walther, der heute Abend seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Was für ein fantastischer Wettkämpfer und ein so bescheidener Mensch“, schrieb der britische Pilot Lamin Deen auf Twitter. „Beim Sport geht es nicht nur darum, sich einen harten Wettkampf zu liefern, sondern auch darum, ein liebenswerter Mensch und ein gutes Team zu sein.“