Sigulda (RWH) Viererbob-Olympiasieger Oskars Melbārdis aus Lettland beendet seine Laufbahn als Athlet. Der 33-Jährige gab die Entscheidung auf seiner Instagram-Seite bekannt. Beim Training im Sommer hatte sich der Bob-Pilot einen schweren Bandscheibenvorfall zugezogen. Nach der notwendigen OP rieten ihm die Ärzte nach einer Meldung des lettischen Bob-Verbands dazu, den Sport aufzugeben.
Oskars Melbārdis wurde im Februar 1988 geboren, wenige Tage bevor Landsmann Jānis Ķipurs, damals noch für die damalige Sowjetunion startend, in Calgary Olympia-Gold im Zweierbob gewann. Melbārdis selbst gewann 2013 und 2015 die Kombinations-Gesamtwertung im Bob-Weltcup und holte 2016 das erste WM-Gold im Viererbob für Lettland. Die ersten seiner insgesamt 162 Weltcup- Rennen im Zweier- und Viererbob bestritt er 2006 als Anschieber, stand bis 2021 42 Mal auf dem Podium und feierte zwei Siege im kleinen und zwölf im großen Schlitten.
Sein Viererbob-Gold von Sochi 2014 bekam Oskars Melbārdis nach der Disqualifikation des damaligen Siegers sechs Jahre später überreicht – beim Weltcup-Finale 2020 in Sigulda und mit einer feierlichen Zeremonie vor mehreren tausend heimischer Fans. Diesen widmete der Bob-Pilot, neben seinen Anschiebern, Trainern und der Familie, auch seine Worte zum Abschied aus dem Bob-Sport: „Liebe Fans! Diese Entscheidung ist nicht leicht und schnell gefallen, aber der Moment ist gekommen, in dem ich meine professionellen Sportschuhe an den Nagel hängen muss. Ich hatte die großartige Gelegenheit, zu tun was ich liebe, gemeinsam den süßen Geschmack des Sieges zu genießen, aber auch schmerzliche Niederlagen zu erleben“.
„Der Lettische Bob- und Skeletonverband spricht Oskars Melbārdis seine größte Anerkennung und Dankbarkeit dafür aus, dass er mehr als die Hälfte seines Lebens dem Bobsport gewidmet hat!“, heißt es auf bobsleijs.lv. ©RWH2021