Lochner-Anschieber widmet Siege seiner verstorbenen Mutter
Dresden (RWH) Hindernisse haben Zweierbob-Weltmeister Georg Fleischhauer (GER) nie aufgehalten: Nicht als Hürdensprinter bei zwei Titeln über 400 Meter bei den Deutschen Meisterschaften 2010 und 2012 oder EM-Silber mit dem Team 2015 und auch nicht bei seinem Wechsel von der Tartanbahn auf die Eisbahn 2019: „Meine erste Fahrt im Bob war in Altenberg, danach war mich wirklich richtig schlecht. Da dachte ich noch, wenn das so bleibt, kann ich das nicht machen“, erinnert sich Georg Fleischhauer. Spoiler: es wurde besser und nach zwei erfolgreichen Wintern im Europacup mit Siegen und Podiumsplätzen wechselte der 35-Jährige zur Saison 2022/2023 ins Weltcup-Team von Johannes Lochner – und feierte mit seinem Piloten dessen bislang erfolgreichste Zweierbob-Saison: Bei fünf der Weltcups und den BMW IBSF Weltmeisterschaften 2023 in St. Moritz hießen die Zweierbob-Sieger Lochner/Fleischhauer – jedes Rennen ein Sieg.
Ob es das „perfect match“ auch in der kommenden Saison und darüber hinaus als Team geben wird, darüber will Pilot Lochner im Sommer in Ruhe entscheiden. Georg Fleischhauer sieht sich dabei als Motivator: „Wir sind so erfolgreich und haben so viel Spaß zusammen, ich hoffe, Hansi wird weitermachen.“ Das langfristige Ziel dabei: die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026.
Den großen Kristallkugel-Pokal für den Weltcup-Gesamtsieg mit dem Lochner-Team widmete Georg Fleischhauer nach einem der erfolgreichsten Debüt-Saisons im Bobsport seiner im August 2022 verstorbenen Mutter Irene – ihr Tod war eine weitere Hürde, die der Anschieber auf seinem sportlichen Weg überwinden musste. „Es war hart und es ist nicht fair, dass sie nicht dabei sein kann, jetzt, bei diesen Erfolgen. Ich hoffe, sie sieht von irgendwo zu und ist stolz auf mich“, sagte Georg Fleischhauer nach dem Weltcup-Finale in Sigulda (LAT).
Seine Geschichte erzählt Georg Fleischhauer in einem IBSF-Video