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Frauen-Skeleton zum fünften Mal im olympischen Programm
PyeongChang (RWH) Die Olympischen Winterspiele in PyeongChang sind der fünfte Auftritt der Skeleton-Athletinnen unter den fünf Ringen. 2002 in Salt Lake City (USA) feierte Frauen-Skeleton seine Olympia-Premiere. Gold und Silber gingen damals vor heimischem Publikum an die US-Amerikanerinnen Tristan Gale und Lea Ann Parsley, Alex Coomber aus Großbritannien gewann Olympia-Bronze.
Die Britinnen machten ihr Land danach zur erfolgreichsten Nation in Sachen Frauen-Skeleton bei Olympia: Bislang gab es bei allen Winterspielen Skeleton-Medaillen für die Athletinnen aus Großbritannien, zuletzt zwei Mal Gold für Amy Williams 2010 in Vancouver (CAN) und Lizzy Yarnold 2014 in Sochi (RUS).
Zu den Favoritinnen in PyeongChang zählt neben Olympiasiegerin Lizzy Yarnold in erster Linie Weltmeisterin und Weltcup-Gesamtsiegerin Jacqueline Lölling (GER), die den Olympia-Test beim Weltcup in PyeongChang im März 2017 gewonnen hatte. Auch mit den Kanadierinnen um die Weltcup-Dritte Elisabeth Vathje dürfte in Sachen Medaillen zu rechnen sein. Für eine Überraschung könnte in PyeongChang Kimberley Bos (NED) sorgen, die beim Olympia-Test Dritte war und den ersten Weltcup-Podestplatz für die Niederlande im Skeleton-Sport feierte. ©RWH2018
Sungbin Yun und Martins Dukurs Top-Favoriten im Männer-Skeleton
PyeongChang (RWH) Männer-Skeleton blickt 2018 in PyeongChang auf 90 Jahre Olympia-Geschichte zurück – wenn auch mit Unterbrechungen. Bereits 1928 und 1948, jeweils in St. Moritz, traten die Skeleton-Athleten zu olympischen Rennen an. Jennison Heaton aus den USA (1928) sowie der Italiener Nino Bibbia (1948) trugen sich damals als Olympiasieger in die Geschichtsbücher des Sports ein.
Den zwei olympischen Skeleton-Gastspielen in St. Moritz, das mit dem traditionellen Cresta-Run als Wiege des Skeleton-Sports gilt, folgte nach mehr als einem halben Jahrhundert Pause 2002 in Salt Lake City die erneute offizielle Aufnahme ins Programm für die Olympischen Winterspiele. Mit je zwei Goldmedaillen sind die USA (1928 und 2002) und Kanada (2006 und 2010) die erfolgreichsten Skeleton-Nationen.
Die koreanischen Sportfans freuen sich besonders auf Lokalmatador Sungbin Yun, der als Weltcup-Gesamtsieger zu den Winterspielen kommt. Der Koreaner, in diesem Winter fünf Mal Weltcup-Sieger und nie schlechter als Zweiter, ist in PyeongChang sicher einer der Top-Favoriten. Gleiches gilt für Martins Dukurs aus Lettland, mit dem sich Sungbin Yun in den letzten Jahren so manches Duell um den Sieg lieferte. Martins Dukurs, fünfmaliger Weltmeister und achtmaliger Weltcup-Gesamtsieger, steht auch bei den Winterspielen 2018 auf der Favoriten-Liste ganz oben. Dazu gesellt sich aus dem deutschen Team der WM-Zweite Axel Jungk, der in diesem Winter drei Mal auf dem Podium stand und beim Finale am Königssee seinen ersten Weltcup-Sieg feierte. ©RWH2018
Medaillengewinner vom Olympia-Test in PyeongChang dabei
PyeongChang (RWH) Fünf der sechs Medaillengewinner vom Olympia-Test in PyeongChang sind auch bei den olympischen Skeleton-Rennen am Start. Beim Weltcup-Finale im März 2017 im Olympic Sliding Center siegte bei den Frauen Jacqueline Lölling (GER), Kimberely Bos feierte als Dritte überraschend den ersten Podiumsplatz für die Skeleton-Athletinnen aus den Niederlanden. Sieger beim Männer-Skeleton wurde Weltmeister Martins Dukurs vor Lokalmatador Sungbin Yun (KOR) und Tomass Dukurs (LAT). ©RWH2018
Katie Uhlaender und die Dukurs-Brüder erfahrenste Skeleton-Olympioniken
PyeongChang (RWH) Katie Uhlaender aus den USA und die Brüder Tomass und Martins Dukurs aus Lettland sind die erfahrensten Olympioniken im Skeleton-Aufgebot bei den Winterspielen in PyeongChang. Jeweils vier Mal – 2006, 2010, 2014 und nun 2018 – sind die Weltmeisterin von 2012 Katie Uhlaender und der fünfmalige Weltmeister Martins Dukurs bei Olympischen Winterspielen dabei. Noch länger zurück reicht die Erfahrung von Tomass Dukurs (LAT), dem älteren der Dukurs-Brüder: Er war – neben 2010, 2014 und 2018 – bereits 2002 in Salt Lake City (USA) dabei und wurde damals 21. Tomass Dukurs ist damit der einzige Olympia-Starter von 2002, der noch im Skeleton-Sport aktiv ist. ©RWH2018
Skeleton-Athleten zwischen 19 und 38 Jahren
PyeongChang (RWH) Von 19 bis 38 Jahren reicht die Altersspanne der Skeleton-Athleten bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang.
Während Dave Greszczyszyn (CAN), Jahrgang 1979, mit 38 Jahren seine Olympia-Premiere feiert, hat sein halb so alter Mitstreiter Vladyslav Heraskevych bereits Erfahrungen mit olympischen Wettbewerben: Bei den Jugend-Winterspielen (Youth Olympic Winter Games, YOG) 2016 in Lillehammer (NOR) wurde der damals gerade 17 Jahre alte Ukrainer Achter. In PyeongChang ist Vladyslav Heraskevych als erster Skeleton-Athlet seines Landes bei Olympischen Winterspielen dabei.
Jüngste Skeleton-Athletin im olympischen Starter-Feld ist mit 21 Jahren Junioren-Weltmeisterin Anna Fernstädt aus Deutschland. ©RWH2018
Vier ehemalige YOG-Athleten in PyeongChang am Start
PyeongChang (RWH) Vier der Olympia-Starter in PyeongChang haben ihre Skeleton-Karriere bei den Olympischen Jugend-Winterspielen (Youth Olympic Winter Games, YOG) begonnen. Jacqueline Lölling (GER) wurde 2012 in Innsbruck (AUT) erste Jugend-Olympiasiegerin im Skeleton-Sport, Kim Meylemans aus Belgien belegte in dem Rennen Platz fünf. YOG-Bronze gab es für Kimberley Bos (NED) – damals war sie als Bob-Pilotin am Start. Vladyslav Heraskevych aus der Ukraine wurde bei den Jugend-Winterspielen 2016 in Lillehammer (NOR) Achter im Männer-Skeleton. ©RWH2018
Dreiköpfiges Skeleton-Team beim britischen „Ambition Programme“
PyeongChang (RWH) Die Skeleton-Athleten Madelaine Smith und Marcus Wyatt aus Großbritannien sowie Coach Kenny Howard sind über das „Ambition Programme“ der British Olympic Association (BOA) in PyeongChang dabei. Das meldet der Verband British Bobsleigh & Skeleton Association. Das Programm soll Sportler mit Aussicht auf eine zukünftige Olympia-Teilnahme motivieren und Erfahrungen sammeln lassen.
Madelaine Smith und Marcus Wyatt waren im Olympia-Winter 2017/2018 erstmals im IBSF-Weltcup gestartet, mit Platz 13 für Smith im Frauen-Skeleton und Rang zehn für Wyatt bei den Männern als beste Resultate. In PyeongChang unterstützen sie unter anderem die britischen Skeleton-Starter Lizzy Yarnold und Laura Deas, Dom Parsons und Jeremy Rice. Lizzy Yarnold, Olympiasiegerin von 2014, hatte 2012 in London vor ihren ersten Olympischen Winterspielen selbst am Ambition Programme teilgenommen. ©RWH2018
Am Rande der Bande
Anna Fernstädt (GER) musste auf dem Weg zum Olympia-Ticket einen Umweg nehmen. Vor Saisonbeginn hatte die 21-Jährige die für das deutsche Weltcup-Team erforderliche Startzeit-Norm nicht erreicht, durfte aber nach drei Siegen im Interkontinental-Cup zum dritten Rennen doch in den Weltcup wechseln. Beim letzten Qualifikations-Weltcup in St. Moritz feierte sie dann ihren dritten Top-Acht-Platz und damit die deutsche Olympia-Norm. Zwei Wochen vor Beginn der Winterspiele in PyeongChang gewann Anna Fernstädt erstmals die Junioren-WM. ©RWH2018
Simidele Adeagbo (NGR) und Akwasi Frimpong (GHA) vertreten bei den olympischen Skeleton-Rennen in PyeongChang den Kontinent Afrika. Simidele Adeagbo ist dabei die erste Athletin, die in einer der IBSF-Sportarten für eine afrikanische Nation an den Start geht. Die 36-Jährige wurde beim IBSF-Nordamerika-Cup in Lake Placid (USA) in den beiden letzten Saison-Rennen Dritte und feierte damit als erste Afrikanerin einen Podestplatz in einem IBSF-Rennen. In der Gesamtwertung der Rennserie belegte Simidele Adeagbo Rang zwölf. Der Ghanaer Akwasi Frimpong eroberte sich seinen Olympia-Startplatz mit Rennen im Nordamerika- und im Interkontinental-Cup.
Bereits bei den olympischen Winterspielen 2006 in Turin (ITA) war mit dem Südafrikaner Tyler Botha ein IBSF-Athlet aus Afrika dabei. Der heute 37-Jährige, gebürtig aus Kapstadt, war von 2003 bis 2006 im Skeleton-Sport aktiv, erreichte Podestplätze im damaligen Challenge-Cup und fuhr bei den Winterspielen in Turin auf Platz 15. ©RWH2018
Anthony Watson (JAM) ist der erste Skeleton-Athlet aus Jamaika, der bei Olympischen Winterspielen an den Start geht. Der gebürtige US-Amerikaner – sein Vater stammt aus Jamaika – hatte die grundsätzlichen Qualifikations-Kriterien des Internationalen Bob & Skeleton Verbands IBSF mit Platz 43 im Ranking erfüllt. Seinen Olympia-Startplatz bekam Anthony Watson am 31. Januar zugesprochen, nachdem andere Nationen ihre Quoten-Plätze nicht angenommen hatten.
„Wow!!!!! Was für ein Tag!!!“, hieß es am gleichen Tag auf seiner Facebook-Seite – verbunden mit einem Dank an die Mit-Athleten aller Nationen. „An meine Freunde, die auch qualifiziert sind: Eure harte Arbeit hat mich inspiriert, mein Bestes zu geben. Und an alle, die es nicht geschafft haben: Ihr gebt nicht auf, und auch das ist eine Inspiration! Für euch alle trete ich bei diesen Winterspielen an!“
Vor seiner Skeleton-Laufbahn hatte sich der frühere Sprinter Anthony Watson bereits im US-Bob-Team versucht, bevor er 2016 endgültig zum Skeleton-Sport wechselte. Neben dem Sport ist der 28-Jährige auch Sänger, Song-Schreiber, Schauspieler und Model. ©RWH2018
Alex Hanssen (NOR) folgt seinem Trainer Snørre Pedersen auf olympischen Spuren. Der Norweger, der drei Tage nach dem Skeleton-Finale in PyeongChang seinen 30. Geburtstag feiert, ist nach seinem Coach erst der zweite Skeleton-Athlet, der das skandinavische Land bei Olympischen Winterspielen vertritt.
Snørre Pedersen war 2002 für Norwegen am Start, als der Skeleton-Sport in Salt Lake City nach mehr als 50 Jahren Pause wieder olympisch wurde. Der heute 45-Jährige belegte in Salt Lake City (USA) Rang 14.
Alex Hanssen war im Olympia-Winter Weltcup-13. auf der Olympia-Bahn von 2010 in Whistler (CAN) und belegte bei der EM Rang 16. In PyeongChang steht er nun vor seiner Olympia-Premiere.
Möglicherweise dazu beigetragen hat auch der IBSF -Livestream vom Weltcup-Finale am Königssee (GER). Der Nationalverband Norges Ake-, Bob- og Skeletonforbund hatte die Verantwortlichen des Nationalen Olympischen Komitees von Norwegen davon überzeugt, die Übertragung mit den Rennläufen seines Athleten live mitzuverfolgen. Am Königssee lag Alex Hanssen dann nach dem ersten Durchgang überraschend auf Kurs Richtung TopTen – unterstützt vom gewohnt leidenschaftlichen Livestream-Kommentar von Martin Haven und John Morgan. „Vielleicht habt ihr damit den Ausschlag gegeben“, bedankte sich Snørre Pedersen später bei den IBSF-Kommentatoren. ©RWH2018
Die Startreihenfolge bei den olympischen Skeleton-Rennen


The Olympic skeleton races in PyeongChang
