Axel Jungk gewinnt Silber vor Alexander Gassner mit Bronze
Altenberg (RWH) Ein Trio von WM-Gastgeber Deutschland hat bei den BMW IBSF Weltmeisterschaften 2020 Gold, Silber und Bronze im Männer-Skeleton gewonnen. Über zwei Tage und vier Läufe in Altenberg lieferten sich Christopher Grotheer, Alexander Gassner und Axel Jungk (alle GER) ein ausgesprochen spannendes Rennen. Fünf Hundertstelsekunden, gut 15 Zentimeter, entschieden letztlich über die Farbe der Medaille.
Gold und den WM-Titel sicherte sich erstmals und überraschend Christopher Grotheer. Der Team-Weltmeister von 2019, ohne Weltcup-Start in diesem Winter, war erst in letzter Sekunde ins WM-Aufgebot gekommen, da Teamkollege Felix Keisinger als Junioren-Weltmeister einen eigenen WM-Startplatz hatte. Ganze zwei Hundertstelsekunden rettete Grotheer dabei im letzten und entscheidenden Lauf noch über die Altenberger Ziellinie und holte als erster Deutscher seit Andi Böhme im Jahr 2000 WM-Gold.
Platz zwei ging an Teamkollege Axel Jungk, der damit zum zweiten Mal nach 2017 WM-Silber gewann. Drei Mal fuhr Jungk in Altenberg Bestzeit, lediglich der zweite Rennlauf mit der drittbesten Laufzeit kostete den Lokalmatadoren letztlich den Titel.
WM-Bronze und damit die dritte Medaille für das deutsche Team gewann Alexander Gassner (0,05 Sekunden zurück).
Einen Dreifach-Erfolg für eine Nation hatte es im Männer-Skeleton bislang nur 1991 in Innsbruck (AUT) gegeben – damals gingen die Medaillen an die Österreicher Christian Auer, Andi Schmid und Michael Grünberger.
Martins Dukurs (LAT), WM-Titelverteidiger und mit bislang sechs Mal WM-Gold weiterhin unangefochten Rekord-Weltmeister, blieb erstmals seit 2009 ohne WM-Medaille. Der Olympia-Zweite von 2010 und 2014 wurde in Altenberg Vierter vor Junioren-Weltmeister Felix Keisinger (GER) und Olympiasieger Sungbin Yun (KOR).
Bester Skeleton-Athlet vom kommenden Olympia-Ausrichter China war bei der BMW IBSF WM in Altenberg Wengang Yan auf Rang elf. ©RWH2020
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Christopher Grotheer (GER, Weltmeister 2020, Team-Weltmeister 2019)
„Der letzte Lauf war nicht gut, ich dachte, das reicht nicht. Unten habe ich aber wohl nochmal richtig Gas gegeben. Ich habe schon gemerkt, dass ich heute vor dem dritten Lauf nervöser war als am ersten Tag. Unglaublich, dass es geklappt hat.“
Axel Jungk (GER, WM-Zweiter 2017 und 2020, Gesamtweltcup-Zweiter 2018)
„Es ist ärgerlich, dass mein zweiter Lauf so in die Hose gegangen ist. Christopher ist einfach vier Mal richtig gut runter gefahren. Zwei Hundertstelsekunden sind irgendwie schwerer zu verkraften, als wenn es zwei Zehntel gewesen wären.“
Alexander Gassner (GER, WM-Dritter EM- und Gesamtweltcup-Fünfter 2020)
„Den kleinen Fehler In der letzten Kurve beim letzten Lauf hätte ich mir gern gespart. Wir haben uns einen super Wettkampf geliefert und ich hatte heute eigentlich auf einen Angriff nach vorn und auf Gold gehofft. Die zwei anderen waren aber heute stärker und ich bin glücklich über Platz drei.“
all Photos: IBSF / Viesturs Lacis