Mit seinen Hochgeschwindigkeitsläufen bergab auf einem kurvigen Eiskanal stellt der Bob- und Skeletonsport die Kraft, Gewandtheit und den Mut eines Athleten auf harte Probe. Der Internationale Bob & Skeleton Verband bietet nun diese Herausforderung im Rahmen der Para Bob- und Para Skeleton-Disziplinen auch Spitzensportlern mit körperlichen Behinderungen.

Emotionen der Athleten, Impressionen und Highlights der Wettbewerbe, dies und vieles mehr finden Sie im Para Sport Bereich unseres YouTube Channels.

Für Rückfragen zum Para Sport Programm steht Ihnen unser Para Koordinator Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gerne zur Verfügung.

In der Wintersaison 2002/2003 waren die vom Utah National Ability Center unterstützten Athleten Aaron Lanningham (querschnittsgelähmt - USA) und Gary Kuhl (unterhalb des Knies beinamputiert – USA) die ersten zwei Piloten, die einen Bob erfolgreich auf der Bahn in Park City, Utah, vom obersten Bahnstart nach unten steuerten. Aaron startete in seinem Bob sitzend und Gary schob ihn an und stieg dann auf die übliche Weise ein. Anschließend erhielt Gary Kuhl seine IBSF-Pilotenlizenz und bestritt das Amerikacup-Rennen in Park City in der Saison 2006/2007 gegen Athleten ohne Behinderungen. Sowohl Aaron als auch Gary nahmen an denselben Nordamerika-Cup-Rennen der folgenden Saison sowie am Nordamerika-Cup-Rennen in Calgary in der Saison 2007/2008 teil. Damit wurde eine Reihe von Aktivitäten eingeleitet, die uns zum heutigen Stand führten. Seither haben Athleten mit einer Vielzahl von Behinderungen Hunderte von Läufen auf fünf verschiedenen Bahnen absolviert.

2010 kündigte der IBSF-Präsident Ivo Ferriani seine allseitige Unterstützung der Para Sport-Initiative an und bildete den Para Sport-Ausschuss. Der Para Sport-Ausschuss wurde mit der Einleitung des Verfahrens zur Qualifizierung dieser Disziplinen für die Aufnahme in das Programm der Paralympischen Winterspiele beauftragt. Die erste offizielle, spezifische Para Bob- und Para Skeleton-Schule wurde während der Saison 2011/2012 von USA Bobsled and Skeleton organisiert und von der IBSF finanziell unterstützt. An dieser Schule nahmen 17 Athleten von 6 Nationen teil. Anschließend organisierte die IBSF während einiger der letzten Saisons Schulen in Park City, Calgary, Igls und Sigulda.

St. Moritz, der Geburtsort von Bob und Skeleton, leistete mit der Einführung des ersten Para Monobob, welcher von Renzo Podar mit der Unterstützung von Fritz Burkard gebaut wurde, einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Sports. Dieses Sportgerät wurde erstmals im Januar 2012 vom Schweizer Paralympischen Goldmedaillengewinner Heinz Frei gefahren. Seitdem ist der Para Monobob eine Standardsportgerät für den Para Bobsport geworden, und Fritz Burkard trat Heinz Frei bei der Gründung des International ParaSliding Club in St. Moritz bei.

Der erste anerkannte internationale Wettkampf für Athleten mit Behinderung fand in Sigulda, Lettland am 23. März 2013 mit dem Prinzen Kropotkin Cup statt. Die Para Bob-Goldmedaille wurde von Lauris Zutis aus Lettland gewonnen, während Matt Richardson aus Großbritannien die Goldmedaille im Para Skeleton erhielt.

Im Mai 2014 wurde die IBSF offiziell vom IPC als Internationaler Verband für Para Bob und Para Skeleton mit allen entsprechenden Rechten und Privilegien anerkannt. Diese Würdigung bedeutet, dass Para Bob und Para Skeleton als Kandidaten-Disziplinen für die Aufnahme in das Programm der Paralympischen Winterspiele 2022 in Peking anerkannt wurden. Die ersten offiziellen Para Weltcup-Rennen fanden während der Saison 2014/2015 in Park City, Igls und St. Moritz statt. Währen der Saison 2015/2016 wurden erneut Para-Weltcups in Park City, Calgary, Igls und St. Moritz ausgerichtet, und im März 2016 fand die erste Para Bob- und Para Skeleton WM in Park City, USA statt. 19 Athleten aus 9 Nationen haben an diesem bedeutenden Wettbewerb teilgenommen. Der Gesamterfolg der Para-WM war ein wichtiger Meilenstein für die IBSF. Im September 2016 hat das Internationale Paralympische Komitee (IPC) den Para Bob Sport vorläufig für das Wintersportprogramm der Paralympischen Winterspiele 2022 in Peking aufgenommen.


Für die Para Bob-Events werden der IBSF gehörende und von ihr gewartete Monobobs eingesetzt. Für Para Skeleton-Events werden Standard-Skeletons verwendet, die dem geltenden Internationalen IBSF-Reglement für Skeleton entsprechen.

Das Internationale Paralympische Komitee akzeptiert und erkennt im Rahmen des Paralympischen Programms offiziell Athleten mit zehn definierten Behinderungsarten an. Innerhalb der jeweiligen, im Paralympischen Programm vorgesehenen Sportarten wird die Teilnahmeberechtigung für Athleten festgelegt, die eine oder mehrere dieser Behinderungsarten aufweisen. Nicht alle Behinderungsarten sind für die Teilnahme an allen Disziplinen geeignet.

Nachstehend werden die zehn Behinderungsarten aufgeführt:

  • Muskelkraftbeschränkung: In den meisten Fällen ist sie auf Rückenmarkverletzung zurückzuführen, aber es sind auch andere Ursachen möglich.
  • Beschränkte passive Bewegungsfreiheit
  • Gliedmaßenverlust oder –behinderung
  • Beinlängendifferenz: Signifikante Knochenverkürzung eines Beins aufgrund eines Geburtsfehlers oder Traumas.
  • Hypertonie: Anormale Erhöhung der Muskelspannung und reduzierte Muskeldehnungsfähigkeit.
  • Ataxie: Mangelnde Koordination der Muskelbewegung (z.B. Zerebralparese).
  • Athetose: Unausgeglichene, ungewollte Muskelkontraktionen und Schwierigkeiten, eine symmetrische Position einzuhalten.
  • Kleinwuchs: reduzierte Körpergröße aufgrund verkürzter Beine, Arme oder verkürzten Rumpfs infolge eines Muskel-Skelett-Defizits.
  • Sehbehinderung
  • Geistige Behinderung
Auf Empfehlung des Internationalen Paralympischen Komitees hat der Para Sport-Ausschuss der IBSF anfangs die Teilnahmeberechtigung auf Athleten mit einer oder mehreren Behinderungen beschränkt, die den ersten vier Behinderungsklassen entsprechen. Außerdem werden die Athleten von Klassifizierungsexperten beurteilt, um die Erfüllung der Mindest- und Maximalbehinderungskriterien seitens der Athleten festzustellen, ehe sie als zur Teilnahme an den Para Sport-Veranstaltungen der IBSF berechtigt klassifiziert werden. Die Beurteilung erfolgt auf der Grundlage einiger festgesetzter klinischer Tests und Beobachtungen, die für Nichtfachleute wie folgt beschrieben werden können:

Als Mindestbehinderung gilt jenes Behinderungsniveau, aufgrund dessen der jeweilige Athlet einem eindeutigen Wettkampfnachteil im Vergleich zu körperlich voll leistungsfähigen Sportlern der jeweiligen Disziplin unterliegt. Eine Beinamputation am Knie würde, zum Beispiel, als Mindestbehinderung gelten, während dies für die Amputation eines Zehs nicht der Fall wäre. Als Maximalbehinderung gilt jenes Behinderungsniveau, bei dessen Überschreitung der jeweilige Athlet nicht mehr in der Lage wäre, sicher an diesen Hochleistungssports teilzunehmen, da er den Schlitten nicht mehr unter Kontrolle halten oder sich selbst auf/im Schlitten halten könnte oder ähnlichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt wäre.



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